News vom: 12.10.2007, 11:24 Uhr
Wie das Webmagazin WinFuture.de gestern berichtete belegt die
Studie (PDF) einer kalifornischen Universität die Wirksamkeit eines
IP-Filters (Blockliste) beim Filesharing. Dabei verhindern diese IP-Filter einen
Datenaustausch mit Rechnern, der möglicherweise von Organisationen betrieben
werden, die auf der Jagd nach illegalen Aktivitäten sind.
In Ihrer Studie haben die Forscher mehr als 100 Gigabyte
TCP-Header-Informationen aus Filesharing-Netzen gesammelt. Ziel der Studie war
herauszufinden, wie wahrscheinlich es ist, dass man Daten mit einem in
Blocklisten aufgeführten "Fake-Nutzer" austauscht, was wiederum die
Wahrscheinlichkeit erhöht, dafür rechtlich belangt zu werden.
Die Blocklisten enthalten die IP-Ranges der Server von
Unternehmen, die möglicherweise im Auftrag der Inhalte- und Softwareindustrie
arbeiten. Verbindet sich der Filesharing-Client durch Zufall mit einem Rechner
dieser Firmen, kann so nachgewiesen werden, dass wahrscheinlich illegal
getauscht wird.
Hier nun die Erkenntnisse der kalifornischen Forscher, wie sie von
ars technica zitiert werden:
- Wer keine Blockliste benutzt, wird auch getrackt. Die von den Forschern
verwendeten Rechnern, auf denen keine Blocklisten eingesetzt wurden,
kontaktierten früher oder später eine IP-Adresse, die in den Listen
auftaucht. Zwischen 12 und 17 Prozent der IP-Adressen tauchen in Blocklisten
auf.
- Sich zu schützen, ist einfach. Schon das Blocken der fünf am häufigsten
genannten IPs sorgt für einen fast vollständigen Schutz. Es besteht nur noch
eine 1-prozentige Chance sich mit einem "Fake" zu verbinden.
- Die Inhalteanbieter tarnen sich gut. Die Jagd nach Filesharern wird von
der Industrie meist zu Drittanbietern ausgelagert. Diese wissen aber, wie
sie sich tarnen können. Nur 0,5 Prozent der IP-Adressen, bei denen ein
Reverse DNS Lookup möglich war, konnten tatsächlich Medienunternehmen
zugeordnet werden.
- Die Helfer der Inhalteanbieter arbeiten mit IPs, die normalerweise nicht
Teil des öffentlichen Internets sind. Die Mehrzahl der 15 am häufigsten
geblockten Adressen befindet sich in derartigen Bereichen. Auf diese Weise
wollen die "Fakes" ihre Identität schützen, während sie Dateien über
Filesharing-Netze vertreiben.
Das Ergebnis der Studie lässt sich einfach zusammenfassen: wer keine
Blocklisten einsetzt, gerät früher oder später in Kontakt mit "Fake-Nutzern",
die seine Aktivitäten möglicherweise nachvollziehbar aufzeichnen. Ein großes
Manko hat die Studie allerdings; bisher ist nicht nachgewiesen, ob alle in
Blocklisten verzeichneten IP-Ranges tatsächlich zu Helfern der Inhalteanbieter
gehören.Beim eMule ist die IP-Filter funktion längst ein fester Bestandteil
des Filesharing-Clients. Bis heute gibt es die 126. Version der Blockliste, die
ständig angepasst und kontrolliert wird. Das Changelog zur IP-Liste, die die
aufgenommenen IP-Ranges ausweist kann hier auf eMule-Mods eingesehen werden. Der
IP-Filter selbst kann automatisch über eMule aktualisiert werden, oder wenn man
eigene Änderungen vornehmen möchte auch heruntergeladen werden.
Quelle: http://www.winfuture.de/news,34979.html
IPFilter v126
IP-Filter update
IPFilter for eMule Download
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