News vom: 22.02.2007, 02:10 Uhr
Einem Bericht des IT-Magazins heise online zufolge reduziert die T-Com derzeit
die Speicherungsdauer der IP-Adressen von DSL-Nutzern von bisher 80 Tagen auf
nun nur noch sieben Tage. Die T-Com habe die Änderung der Praxis zur Speicherung
der IP-Adressen bestätigt. Die technische Umsetzung der Maßnahme werde einige
Monate beanspruchen.
Die T-Com reagiere damit auf die aktuelle Rechtslage, nach der es den Providern
untersagt ist, bei zeit- und volumenunabhängigen Zugängen - also
Flatrates -, die dynamisch vergebenen Internet-Adressen längerfristig zu
speichern. Von der Maßnahme sollen auch Internet-Provider wie T-Online, Congster
oder 1&1 betroffen sein, die den T-Com-Backbone als Vorleistungsprodukt nutzen
und damit IP-Adressen aus dem T-Com-Vorrat vergeben. Auch Arcor soll
seine Speicherungspraxis umstellen, das Unternehmen wollte dies jedoch nicht
bestätigen. Hinweise von nicht genannten Informanten aus staatlichen
Ermittlungsbehörden würden jedoch darauf hindeuten, dass auch Arcor seit kurzem
keine persönlichen Daten zu IP-Adressen mehr übermittelt, wenn die
Adressen vor mehr als acht Tagen vergeben wurden.
Ein Staatsanwalt äußerte sich heise online gegenüber besorgt über die Maßnahme.
Demnach könnten hierdurch sogar große Ermittlungsverfahren scheitern und das
Betrügen im Internet würde leichter. Der Staatsanwalt befürchtet eine Zunahme
von Eilanfragen bei der T-Com. Diese müsse durch organisatorische und personelle
Maßnahmen sicherstellen, das bei der engen Frist von sieben Tagen kein
Datenverlust eintritt. Als Hintergrund der Maßnahme vermutet er eine
Überschwemmung des Providers mit Anfragen zu Urheberrechts-Verletzungen durch
eine Welle von Strafanzeigen gegen mutmaßliche Tauschbörsen-Nutzer. Die T-Com
würde jetzt die Notbremse ziehen.
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