News vom: 17.12.2005, 00:09 Uhr
Die Mediaplayer-Software VideoLAN Client (VLC) wird voraussichtlich nicht
weiterentwickelt, sollte es zur geplanten Verschärfung des Urheberrechts in
Frankreich kommen. Diese würde verbieten, Software auf den Markt zu bringen, die
Kopierschutzmechanismen umgeht, so wie es VLC beispielsweise zum Abspielen von
DVDs macht.
Der Gesetzentwurf (Droits dAuteur et Droits Voisins dans la Société de
lInformation - DADVSI) sieht strenge Strafen für das Umgehen von
Kopierschutzmechanismen vor. So sollen auch Nutzer von Software, die
Kopierschutztechniken aushebelt, mit bis zu drei Jahren Haft und 300.000 Euro
Geldbuße bestraft werden. Programmierer dürften gar nicht erst Software
anbieten, die das Abspielen von geschützten Inhalten erlaubt. Noch vor
Weihnachten soll das Gesetz am 22. und 23. Dezember 2005 in einem Eilverfahren
verabschiedet werden.
Das VideoLAN-Projekt, dessen Entwicklung an der französischen Ingenieursschule
École Centrale Paris begann, sieht sich dadurch nun direkt bedroht, da die
Software verschiedene Techniken zum Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen einsetzt.
So wird beispielsweise der DeCSS-Code genutzt, um kopiergeschützte DVDs
wiedergeben zu können. Gerade dies hat VLC mit jeder anderen freien
DVD-Wiedergabesoftware gemeinsam.
Auch Google nutzt eine angepasst VLC-Version als Client für den
Google-Video-Dienst, über den kostenlos Filme verbreitet und heruntergeladen
werden können.
Sollte das Gesetz verabschiedet werden, so wäre VLC in Frankreich illegal und
die Entwicklung müsste eingestellt werden. Vermutlich würde das Gesetz jedoch
noch weitere freie Projekte betreffen.
Quelle:
PCM
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