News vom: 23.05.2006, 19:12 Uhr
Staatsanwaltschaft und Musikindustrie haben heute Mittag in Köln eine
positive Zwischenbilanz ihrer Aktion gegen Nutzer des Filesharing-Netzwerkes
eDonkey gezogen.
Die Ermittlungsbehörden hatten Zugriff auf einen Server, der als
Verteilpunkt im eDonkey-Netz diente. Zwei Monate lang wurden sämtliche
Dateiaustauschangebote an diesem Server mitgeschnitten, zu jeder ermittelten
IP-Adresse stellten die Ermittler fest, welche Dateien für den Tausch
angeboten wurden. Insgesamt wurden 40.000 IP-Adressen mitgeschnitten, davon
waren 3500 deutschen Nutzern zuzuordnen.
Details zum überwachten Server verriet Staatsanwalt Jürgen Krautkremer
"aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht. Er verriet nur, dass der Server
sich im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Köln im Erftkreis
befunden habe. Die überwachten Server selbst seien bei der
Durchsuchungsaktion nicht beschlagnahmt worden, der Betrieb sei soweit
legal.
Staatsanwalt Krautkremer erläuterte, nur wenn mehr als 500 Dateien zum
Tausch angeboten wurden, sei eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden.
Insgesamt kam es demnach bis zum frühen Nachmittag zu 130 Hausdurchsuchungen
im gesamten Bundesgebiet, zirka 100 Rechner und große Mengen weiteres
Beweismaterial wurden sichergestellt, darunter Tausende von CDs.
Bei den Ermittlungen wurde die Staatsanwaltschaft von der Hamburger Firma
proMedia GmbH unterstützt. Krautkremer legte aber Wert auf die Feststellung,
dass die Überwachung des Servers von den Ermittlungsbehörden selbst
durchgeführt worden sei. proMedia habe bei der Zuordnung der geschädigten
Rechteinhaber geholfen.
Update:
Die deutsche Landesgruppe der IFPI teilt mit, zur Überwachung des Servers
sei eine eigens entwickelte Software eingesetzt worden. Während der
zweimonatigen Überwachung seien insgesamt 14 Gigabyte Logdateien
angefallen. Ein einzelner identifizierter Tauschbörsennutzer soll nach den
Angaben über 8000 verschiedene Dateien zum Tausch angeboten haben, die große
Mehrheit der erfassten Tauschteilnehmer habe aber nur wenige Dateien
angeboten.
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Quelle:
heise
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